
Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer müssen generell wieder attraktiver werden
Fachkräftemangel vorbeugen
Lesezeit: 8 Minuten | Mittwoch, 31. Juli 2019
Die Tätigkeit der Berufskraftfahrer ist für die Wirtschaft und die umfassende Versorgung unserer Gesellschaft von größter Bedeutung. Weil es in Deutschland und Europa immer weniger LKW-Fahrer gibt, leidet der Straßengüterverkehr in Deutschland und Europa unter einem sich stetig zuspitzenden Mangel an qualifizierten Fahrern. Circa eine Million ausgebildete Lkw-Fahrer sind laut Kraftfahrtbundesamtes 45 Jahre oder älter und das Rentendurchschnittsalter liegt bei 60 Jahren. In Deutschland scheiden jedes Jahr ca. 67.000 Fahrer altersbedingt aus dem Berufsleben aus. Diese ausscheidenden Fahrer können derzeit nicht durch neues Personal ersetzt werden, was zu einem jährlichen Defizit von ca. 40.000 Fahrern führt.
Bei den aktuellen Entwicklungen ist es nicht auszuschließen, dass der ansteigende Fahrermangel zu einem Versorgungsengpass/-kollaps führen könnte. Ende 2018 gab es die ersten Engpässe, wodurch in diversen Supermärkten nicht alle Waren wie gewohnt vorrätig waren.
Die Ursachen des Fahrermangels sind vielseitig, doch vor allem die fehlende gesellschaftliche Anerkennung des Berufes und zu geringe Löhne machen vielen LKW-Fahrern zu schaffen. Dazu kommen der Parkplatzmangel, oftmals schlechte hygienische Zustände der Sanitäranlagen, steigendes Verkehrsaufkommen und schlechte Organisation an den Be- und Entladerampen, mit oft nicht kalkulierbaren, langen Wartezeiten. Aber auch Dauer und Kosten der Ausbildung zum Berufskraftfahrer, bzw. der Erwerb der erforderlichen Grundqualifikation, schrecken junge Menschen oftmals ab, den Beruf des Kraftfahrers zu ergreifen.
Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer und Fahrerinnen müssen wieder attraktiver werden
Qualifizierte Berufskraftfahrer sind für uns die Helden des Alltags, denn sie sorgen dafür, dass Produktions- und Handelsgüter pünktlich an die Kunden ausgeliefert werden und sind bei jeder Witterung und zu jeder Uhrzeit für die Gesellschaft unterwegs. Um langfristig mehr Fahrer zu gewinnen, muss daher konsequent in den Beruf und das Image investiert werden. Laut einer Umfrage des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. müssen dabei vor allem folgende Aspekte verbessert werden, um den Fahrerberuf attraktiver zu machen:
- mehr Wertschätzung
- bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- mehr Flexibilität bei Lenk- und Ruhezeiten
- mehr freie und sauberere Parkplätze
Um langfristig mehr Fahrer zu gewinnen, muss sich also die Arbeitsqualität, die Work-Life-Balance und das Image deutlich verbessern. Von Seiten der Politik könnte eine flexiblere Gestaltung der Lenk- und Ruhezeiten den Arbeitsalltag der Fahrer erleichtern.
Frauen-Power
Derzeit sind nur knapp 1,7% der Berufskraftfahrer weiblich. Auch hier müssen Verbände, Politik und Unternehmen ansetzen, um den Frauenanteil deutlich zu erhöhen und dem Fachkräftemangel so entgegenzuwirken. Der BGL und die Botschafterin für Berufskraftfahrerinnen Christina Scheib planen zum Beispiel einem eigenen Arbeitskreis und speziellen Stammtische für Berufskraftfahrerinnen. Zudem ist die gesamte Branche angehalten den Beruf attraktiver zu gestalten und neue Arbeitszeitmodelle zu implementieren, mit denen sich Familie und Beruf besser vereinen lassen. Auf diese Weise werden besonders die Belange der Fahrerinnen in diesem Berufsumfeld gestärkt und mehr weibliche Berufskraftfahrer gewonnen werden!
Unser Beitrag, um den Arbeitsalltag attraktiver zu gestalten
Gerade in den vergangenen Jahren haben sich die Arbeitsprozesse der Berufskraftfahrer durch die Digitalisierung verändert. Die digitale Vernetzung zwischen Fahrer, Fahrzeug und Unternehmenszentrale vereinfacht und optimiert eine Vielzahl von Aufgabenbereichen.
Um die Kommunikation mit der Fuhrparkverwaltung zu optimieren und weitere Aufgabenfelder (z.B. Auftragsabwicklung) für Berufskraftfahrer effizienter zu gestalten, wurde die TEOS®-App entwickelt. Mussten Fahrer und Disponent früher Aufträge und Informationen in vielen Telefonat austauschen, passiert das nun alles digital mit der TEOS®-App. Der Disponent kann beispielsweise Touren, Aufträge oder Textnachrichten an die TEOS®-App des Fahrers schicken. Der Fahrer bekommt diese in Echtzeit, kann Touren direkt starten, Auftragsinformationen einsehen, Aktivitäten dokumentieren und noch vieles mehr.
In unserem Erklärvideo sehen Sie wie Fahrer und Disponent die TEOS®-App für die Auftragssteuerung verwenden:
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